Dominus Illuminatio Mea (Der Herr ist mein Licht), so lautet das Motto der rund 1000 Jahre alten Oxford Universität. Zumindest noch. Denn die Cancel Culture, dieser als neuer Humanismus getarnter Auswuchs eines metastasierenden Totalitarismus, macht sich auch an einer der ältesten Universitäten der Welt breit. Vorerst in Form betreuten Denkens durch bezahlte Zensoren, „sensitivity readers“ genannt, die „problematic articles“ aus der ältesten Studentenzeitung, Cherwell vorsorglich entfernen (siehe Telegraph vom 21.06.2021).
Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die Leitung der Universität unterwürfig das Knie beugt (Asche auf´s Haupt streuen als Zeichen von Trauer und Reue wurde/wird verboten, da dieses Ritual als Teil einer religiös konnotierten sozio-kulturimperialistischen sowie kapitalistischen Hegemonie-Strategie enttarnt wurde) und sich für dieses eingangs erwähnte sexistisch/exkludierende Motto entschuldigt.
Ob Politische Korrektheit oder Cancel Culture, die Aufklärung und mit ihr die individuelle Freiheit wird Stück für Stück im Namen beliebig aus dem Hut zauberbarer Kollektivinteresse/-rechte „dekonstruiert“. Oxford ist so gesehen nur ein weiteres Scharmützel in einem Krieg der Kulturen.
Frei nach Machiavelli und Le Bon: der beste Weg die Kontrolle über die Massen zu erlangen, liegt in der Zerstörung ihrer Glaubenssätze sowie in der Einführung neuer Glaubenssätze. Die Kollektivisten weiter im Osten dürften sich ihre Inspiration eher bei Sunzi holen. Dieser schrieb vor rund 2500 Jahren: Die größte Leistung besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne einen Kampf zu brechen.